Besuchen Sie das Kilmainham Gaol, wo fast 150 Jahre lang Menschen inhaftiert waren, bis die turbulentesten Tage der irischen Revolution dem ein Ende setzten. Heute ist das Gebäude ein Museum und erinnert an den quälenden Kampf um Unabhängigkeit der irischen Nationalisten. Lassen Sie sich in vergangene Zeiten zurückversetzen und sehen Sie zu, wie die heldenhaften und tragischen Ereignisse, die hier stattfanden, in einer audiovisuellen Ausstellung und bei der Führung anschaulich erläutert werden.
Nach seiner Fertigstellung im Jahr 1796 saßen in Kilmainham Gaol viele berühmte Häftlinge, aber auch Arme ein, denen man Gelegenheitsdiebstähle und Bettelei vorwarf. Nicht einmal Kinder waren vor den strengen Gesetzen gefeit. Viele der Insassen wurden anschließend nach Australien abgeschoben, doch nicht alle verließen das Gefängnis lebend: Bis in die 1820er hinein wurden Häftlinge hier öffentlich gehängt. In den Tagen des Nationalismus wurde das Gefängnis ebenso zur Legende wie seine Insassen. Es war ein gefürchteter letzter Bestimmungsort. Zu den berühmten Gefangenen gehörte der 28-jährige Joseph Plunkett, der zusammen mit einigen anderen den Osteraufstand von 1916 anführte. Kurz bevor er durch Erschießen hingerichtet wurde, heiratete er im Gefängnis. Das Gefängnis selbst wurde 1924 geschlossen. 1960 wandelte es eine Restaurationsgesellschaft in das Kilmainham Goal Historical Museum um.
Erkunden Sie die kerkerartigen Korridore und besuchen Sie die audiovisuelle Ausstellung, die sich der Geschichte des Gefängnisses widmet. Die fachkundigen Reiseleiter wissen grausige Geschichten von Folter und Rebellion zu erzählen. Die Zellen waren stets überfüllt und die Frauen, deren Trakt viel schlechter ausgestattet war als der der Männer, mussten auf Strohbetten in Gemeinschaftssälen schlafen.
Lauschen Sie der ergreifenden Geschichte des Osteraufstands von 1916 und der Hinrichtung der Anführer im ehemaligen Stonebreakers-Hof. Vielleicht erkennen Sie die zentrale Halle mit den vergitterten Galerien und den Treppen zu den Einzelzellen wieder: Sie diente als Drehort für den Film „Im Namen des Vaters“ und für den Thriller „The Escapist – Raus aus der Hölle“ von 2008. Verpassen Sie auch nicht die Ausstellung in der obersten Etage, die Kunst von derzeitigen Insassen aus Gefängnissen im ganzen Land zeigt.
Kilmainham Gaol ist außer an Weihnachten täglich geöffnet. Der Zutritt ist nur im Rahmen einer Führung möglich, die eine Stunde dauert. In der Hochsaison ist es empfehlenswert, früh da zu sein. Das Museum befindet sich 3,5 Kilometer westlich vom Stadtzentrum Dublin, in der Nähe des Phoenix Park. Sie gelangen mit der Straßenbahn und dem Bus oder alternativ mit der Hop-on-Hop-off-Tour dorthin. In einer Teestube erhalten Sie Erfrischungen.
