Der etwas merkwürdig anmutende Name des Piccadilly Circus geht zurück auf einen gewissen Mister Roger Baker. Dieser renommierte Schneider nähte hier im 17. Jahrhundert fleißig „piccadills“ für den modischen Gentleman, also jene extravaganten Spitzenkragen, die damals schwer in Mode waren. Der Namensbestandteil „Circus“ verweist dagegen auf den kurvig-runden Verkehrsverlauf, der die Autos im Bogen an der Statue des griechischen Gottes Anteros vorbeiführt. Heute steht der Name vor allem für gleißende Neonlichter, beste Unterhaltung und den pulsierenden Rhythmus einer schnelllebigen Großstadt. Das quirlige Treiben am Piccadilly Circus gehört mittlerweile zum Pflichtprogramm jeder Reise nach London und zieht Einheimische wie Touristen zu jeder Tages- und Nachtzeit an.
Am Piccadilly Circus treffen einige der wichtigsten Verkehrsadern der britischen Hauptstadt aufeinander: die Regent Street, Shaftsbury Avenue, Piccadilly und Haymarket. Außerdem bildet der Platz die Schnittstelle zwischen den Gebieten Trafalgar Square, Soho, Chinatown und Leicester Square. Das Zentrum von Piccadilly Circus wird von der Statue eines geflügelten Bogenschützen markiert, der sich mit spielerischer Leichtigkeit über dem Shaftesbury Memorial Fountain in die Lüfte reckt. Diese Statue, welche den griechischen Gott Anteros darstellt, wurde ebenso wie der Brunnen vom Bildhauer Alfred Gilbert errichtet und war die erste Skulptur der Stadt, die komplett aus Aluminium gegossen wurde. Heute bildet der Brunnen einen beliebten Treffpunkt der Londoner und ein großartiges Fleckchen, um das bunte Treiben auf dem Platz zu beobachten.
Wenn Sie sich an der quirligen Menschenmenge satt gesehen haben, suchen Sie sich einfach für weitere Erkundungen die Richtung aus, die Ihrer Laune am besten entspricht: Wenn Ihnen der Sinn nach einer Shoppingtour steht, dann nichts wie auf in die Regent Street. Ist Ihnen eher nach großem Drama und spektakulärer Unterhaltung zumute, dann lehnen Sie sich im Theatre Royal oder einem der anderen Theater zurück und genießen Sie die Show. So werden Sie sofort nachvollziehen können, weshalb „The Circus“ als Herz des Londoner Theaterviertels gilt. Bestens unterhalten sind Sie auch im Comedy Store, der bekannten und aufstrebenden Comedians eine Bühne für gute Witze bietet. Ebenfalls wie im Flug vergeht die Zeit in der Royal Academy of Art, wo Sie gut und gerne einige Stunden damit verbringen können, die meisterhaften Landschaftsbilder zu betrachten.
Wenn Sie nach Einbruch der Dunkelheit zum Piccadilly Circus zurückkehren, lassen die berühmten bunten Neonschilder Sie nachvollziehen, weshalb der Platz als kleiner Bruder des New Yorker Times Square gilt. Selbst wenn heutzutage nur noch ein Gebäude in Leuchtreklamen erstrahlt, ist das urbane Flair einer geschäftigen Metropole hier immer noch greifbar. Zum Trubel tragen neben den bewegten Werbebildern, dem Verkehr und den Menschenmassen auch zahlreiche Straßenkünstler bei, die ihr ganz eigenes Tohuwabohu veranstalten. Wenn Ihnen all das zu viel wird, suchen Sie sich einfach ein lauschiges Plätzchen in einem der umliegenden Pubs oder Cafés und atmen Sie bei einem kühlen Bier oder heißen Kaffee einmal ganz tief durch.
Piccadilly Circus befindet sich mitten im Londoner Stadtzentrum und verfügt über eine gleichnamige U-Bahn-Haltestelle.