Über 150 Stufen führen auf den Nordturm, von dem aus Sie einen schönen Panoramablick haben. Sehenswert sind aber auch der Ort, an dem der protestantische Reformer Johannes Calvin predigte, und die archäologische Stätte unter dem Gebäude.
Die Kathedrale wurde Ende des 12. Jahrhunderts an einer Stelle errichtet, an der sich bereits vorher religiöse Bauwerke befanden. Im 16. Jahrhundert, zur Zeit der Reformation, wurde sie ein bedeutendes Gotteshaus für die Protestanten der Stadt. Da die Kathedrale im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgestaltet wurde, sind heute verschiedene Architekturstile erkennbar. Dies ist bereits von außen zu sehen: Der Hauptteil ist romanisch-gotisch, der Portikus mit seinen sechs Säulen, der die frühere Portalfassade ersetzt, ist dagegen klassizistisch. Die beiden quadratischen Türme am östlichen Ende des Bauwerks unterscheiden sich sogar so stark vom Rest, dass sie auch zu einem anderen Gebäude gehören könnten.
Die Innenausstattung der über 60 Meter langen Kathedrale wurde teils entfernt, teils zerstört, als diese zu einem protestantischen Gotteshaus umfunktioniert wurde – es herrscht immer noch calvinistische Strenge vor. In dem dreischiffigen Langhaus sind jedoch noch einige romanische Kapitelle zu bewundern. Ein Highlight ist sicher das aus dem 15. Jahrhundert stammende spätgotische Chorgestühl mit seinen aufwändigen Holzschnitzereien. Dieses hat die Reformation unbeschadet überstanden, da es sich zu besagtem Zeitpunkt in einem anderen Gebäude befand. Bewundern Sie danach die wunderschönen Werke der Hochgotik in der Makkabäerkapelle. Unbedingt sehenswert ist zudem der einfache Holzstuhl, Chaise de Calvin, den Johannes Calvin benutzt haben soll.
Bezwingen Sie danach die 157 Stufen der engen Wendeltreppe, die Sie auf den Aussichtsturm der Kathedrale bringt. Die Anstrengung lohnt sich! Von dort oben haben Sie einen schönen Ausblick über die Stadt, den Genfer See und die umliegenden Berge.
Unter der Kathedrale befanden sich vermutlich zu römischer Zeit zwei Tempel. Teile der Ruinen können in der unterirdischen archäologischen Ausgrabungsstätte besichtigt werden. Viele Fundstücke stammen sogar noch aus dem 4. Jahrhundert. Mosaikböden aus der Zeit des späten Römischen Reiches, Zellen von Mönchen und Überreste eines allobrogischen Häuptlingsgrabes – Sie sollten für den Besuch etwas Zeit einplanen.
Da sich die Kathedrale mitten in der Altstadt befindet, ist sie dank des effizienten öffentlichen Verkehrsnetzes schnell und einfach zu erreichen.
Das Innere der Kathedrale St. Peter kann kostenlos besichtigt werden, nur für die Ausgrabungsstätte und den Aufstieg auf den Turm wird ein Eintrittspreis verlangt. Außer an einigen Feiertagen ist die Kathedrale täglich geöffnet.
