Die Kathedrale San Giusto von Triest (Cattedrale di San Giusto) ist ein aus architektonischer Perspektive ziemlich beeindruckendes Gotteshaus, dessen Innenraum üppig mit Fresken, Mosaiken und Skulpturen ausgestaltet ist. Ursprünglich standen an diesem Ort zwei romanische Kirchen, die beide im 11. Jahrhundert errichtet wurden. Eine davon war dem Stadtpatron von Triest, dem heiligen Justus (San Giusto), gewidmet, bei der anderen handelte es sich um eine Marienkirche. Im 14. Jahrhundert wurden beide Gotteshäuser dann auf Veranlassung des Bischofs von Triest zusammengelegt. Die Kathedrale von San Giusto thront auf dem Gipfel der gleichnamigen Anhöhe (Colle di San Giusto), umgeben von mittelalterlichen Bauwerken und Ruinen der Römerzeit.
Bevor Sie den Innenraum der Kathedrale betreten, empfiehlt sich ein Rundgang um das Kirchengebäude herum. Dabei können Sie den asymmetrischen Grundriss und die mächtigen Steinmauern ausgiebig begutachten. Der unumstrittene Blickfang in der mit einem Dreiecksgiebel abschließenden Fassade ist die große gotische Fensterrosette. Außerdem sind dort noch verschiedene Reliefs zu sehen. Die Fassade geht direkt in den Glockenturm (Campanile) über, der im 14. Jahrhundert über einem antiken römischen Tempel errichtet wurde. An seiner Außenwand können Sie eine Statue des heiligen Justus erkennen, der ein Modell der Stadt in der einen und einen Palmzweig als Zeichen des Martyriums in der anderen Hand hält. Rechts und links der Heiligenfigur befinden sich Reliefs, die Aspekte des mittelalterlichen Triest zeigen.
Wenn Sie das Bauwerk dann schließlich betreten, können Sie vielleicht erkennen, dass hier zwei romanische Kirchen zu einer einzigen vereinigt wurden, in dem man im 14. Jahrhundert einfach ein verbindendes Mittelschiff zwischen ihnen errichtete. Wenn Sie sich in Richtung Hauptaltar orientieren, gehörte die Apsis rechts des Mittelschiffs ursprünglich zur Kirche des heiligen Justus, während die Apsis links des Mittelschiffs Teil der Marienkirche war.
Abgesehen vom speziellen Grundriss der Kathedrale sind auch die Mosaiken der byzantinischen-Ravenner Schule bemerkenswert, die in den Halbkuppeln der Apsiden zu sehen sind. Sie zeigen die Jungfrau Maria, den heiligen Justus und den heiligen Servulus. In einer Kapelle der Kathedrale können Sie dann auch einen Blick auf den Reliquienschrein des heiligen Justus werfen, dessen Gebeine seit dem 17. Jahrhundert in der Kathedrale ruhen. Außerdem ist in der Kathedrale die Hellebarde des heiligen Sergio zu sehen, die als Stadtsymbol von Triest gilt.
Die Kathedrale von Triest befindet sich auf der Piazza delle Cattedrale und ist von der zentralen Piazza dell'Unità d'Italia aus in etwa 15 Minuten zu Fuß (bergauf) zu erreichen. Eine Haltestelle der Lokalbusse befindet sich ganz in der Nähe und auch Parkplätze sind direkt vor dem Haupteingang vorhanden. In der nähren Umgebung der Kathedrale befinden sich auch weitere historische Sehenswürdigkeiten: Direkt nebenan liegen die Überreste eines antiken römischen Forums und direkt darüber thront das mächtige Kastell von San Giusto (Castello di San Giusto), eine wehrhafte Burganlage aus dem 15. Jahrhundert, die aus ihrer erhöhten Lage einen herrlichen Blick auf die Stadt bietet. Außerdem ist dort heute ein Museum untergebracht, das antike Kunst und Waffen ausstellt.
Die Kathedrale von Triest ist täglich geöffnet und kann kostenlos besichtigt werden.
