Der berĂŒhmte Jugendstilarchitekt Victor Horta errichtete im Jahre 1898 dieses GebĂ€ude, das er als Wohnhaus und Atelier in BrĂŒssel nutzte. FĂŒr ihn selbst war es der Höhepunkt seines Schaffens - eine EinschĂ€tzung, die von nicht wenigen geteilt wird. Auf insgesamt zwei Parzellen in der Rue AmĂ©ricaine in BrĂŒssel errichtet, entstand ein atemberaubendes Gesamtkunstwerk, das eines der Jugendstilhöhepunkte vor Ort darstellt.
Dem Besucher stechen sofort die Dekorationslinien ins Auge, die flammenartig gekrĂŒmmt und ĂŒberall zu sehen sind. Ein Blickfang ist auch das zentrale Treppenhaus, in welchem eine doppelte Kugel aus Glas sanftes Licht spendet. Mehrere RĂ€ume mit kleinen Höhenunterschieden zweigen davon ab. Dies entspricht dem Stil des bekannten Architekten, der den traditionellen Grundriss bĂŒrgerlicher HĂ€user revolutionierte.
RevolutionĂ€r fĂŒr die damalige Zeit war die gegliederte SĂ€ule, die der Besucher im Erdgeschoss entdecken kann. Eigentlich stellt sie einen Heizkörper dar. Im Speisezimmer entdeckt der Besucher glĂ€nzende Kacheln, die der KĂŒnstler hier anbringen lieĂ. Sie sind im Stil der Arabeske gehalten, was damals als Ă€uĂerst gewagt galt.
Horta zog alle Register seines handwerklichen Könnens, um aus seinem Wohnhaus in BrĂŒssel ein Ă€sthetisches Gesamtkunstwerk zu machen. Deutlich zu erkennen ist dies auch in der obersten Etage. In den engen RĂ€umen wird dem Besucher mithilfe von Spiegeln ein GefĂŒhl von Weite vermittelt - auf subtile Art und Weise. Bei der Inneneinrichtung legte Horta Wert auf die kleinsten Details, sodass selbst die TĂŒrgriffe maĂgearbeitet sind.