„Der sterbende Löwe von Luzern“ (der auch als Löwendenkmal bekannt ist) ist mit seiner malerischen Lage und historischen Bedeutung eines der berühmtesten Denkmäler Europas. Auf gewisse Weise symbolisiert der Löwe auch die Einheit Europas: Das Schweizer Denkmal wurde vom berühmten dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen entworfen und durch den deutschen Steinmetz Lukas Ahorn in den Fels gemeisselt.
Das Löwendenkmal wurde 1821 zum Andenken an die in der Französischen Revolution während des Tuileriensturms gefallenen Schweizergardisten errichtet. Am 10. August 1792 wurde der Tuilerienpalast im Zuge der „Zweiten Revolution“ von aufständischen Bevölkerungsteilen gestürmt. Die Schweizergarde versuchte die Königsfamilie und den Palast vor den Angreifern zu verteidigen, wurde nach schweren Kämpfen aber überrannt und etwa 760 Schweizergardisten fanden den Tod. Ein Offizier der Schweizergarde befand sich zu diesem Zeitpunkt zufällig im Heimaturlaub in Luzern. Als er von dem Massaker erfuhr, beschloss er seinen gefallenen Kameraden in seiner Heimatstadt ein Denkmal zu setzen.
Das Denkmal wurde in eine natürliche Felswand aus Sandstein gemeisselt und ist berühmt für seinen herzzerreißenden Realismus. Das etwa 10 Meter breite Denkmal zeigt einen sterbenden Löwen auf einem Lager aus Schildern und Speeren. Über dem Löwen steht die Inschrift “Helvetiorum fedei ac Virtuti" (lateinisch: Der Treue und Tapferkeit der Schweizer). Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain bezeichnete das Denkmal als „traurigstes und bewegendstes Stück Stein der Welt“.
Der Luzerner Löwe befindet sich einen 15-minütigen Spaziergang vom Stadtzentrum entfernt. Er ist dank der vielen in der Stadt angebrachten Wegweiser sehr leicht zu finden. Es lohnt sich, den Fotoapparat mit zum Denkmal zu nehmen. Wenn Sie die malerische Lage des Löwendenkmals an einem Teich sehen, werden Sie verstehen, warum dieses bewegende Relief so berühmt ist. Aufgrund seiner großen Beliebtheit kann es am Löwendenkmal manchmal ein wenig voll werden. Wir würden Ihnen Ihnen daher empfehlen, es morgens zu besuchen. Der Eintritt ist frei.
Nach dem Besuch des Denkmals gibt es in der näheren Umgebung noch viel zu sehen. So liegt zum Beispiel direkt neben dem Löwendenkmal der Gletschergarten, eine dramatische Landschaft aus Felsen und Tropenpflanzen. Der schöne Park dieses Naturdenkmals lädt zu einem Nachmittagsspaziergang ein.