In der größten Barockkirche Rumäniens können Sie zu friedvollen Orgelklängen den opulenten Innenraum bestaunen und endlich mal ganz zur Ruhe kommen.
Die Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt ist der Sitz des römisch-katholischen Bischofs von Oradea und trägt den Titel einer Basilica minor. Das Gotteshaus befindet sich im beeindruckenden Barockviertel von Oradea (das auf Deutsch auch „Großwardein“ heißt) und wurde von 1752 bis 1779 gebaut. Hinter der prachtvollen Fassade verbergen sich viel goldener Glanz, wunderschöne Ölgemälde und wertvolle religiöse Kultgegenstände. Besuchen Sie eines der regelmäßig stattfindenden Orgelkonzerte und werfen Sie dabei einen näheren Blick auf das Reliquiar mit einer Reliquie des heiligen Ladislaus.
Dem heiligen Ladislaus, der sich als König von Ungarn als bedeutender christlicher Held des Mittelalters hervortat und bis heute innig verehrt wird, begegnen Sie schon, bevor Sie die Kathedrale überhaupt betreten: An prominenter Stelle vor der imposanten Fassade befindet sich ein bronzenes Standbild des Heiligen.
Im Inneren der Basilika fallen Ihnen vielleicht die eleganten Wände auf, für die hochwertiger Marmor aus Carrara und Vașcău importiert wurde. Lassen Sie Ihren Blick hinauf zu den atemberaubenden Deckenfresken wandern, mit denen der österreichische Künstler Johann Nepomuk Schöpf das mächtige Tonnengewölbe verziert hat. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten in der Kathedrale gehört auch die mächtige Orgel aus dem 18.Jahrhundert. Die Gelegenheit, den Klängen eines der regelmäßig stattfindenden Konzerte zu lauschen, sollten Sie nach Möglichkeit nutzen.
Die Kirche beherbergt übrigens auch ein kleines Museum, in dem unter anderem eine Reliquientruhe ausgestellt ist, die die Überreste des heiligen Ladislaus enthält. Außerdem können Sie dort Grabsteine der Gotik und Renaissance besichtigen, die aus der Sternfestung von Oradea stammen. Auch weitere interessante religiöse Exponate sind zu sehen.
Planen Sie bei Ihrem Besuch am besten etwas Zeit ein, um sich die Reihe der Chorherren anzuschauen, die sich gleich östlich der Kathedrale befindet. Diese Reihe besteht aus zehn einzelnen Gebäuden, deren zahlreiche Bogengänge die Illusion einer endlosen Reihe schaffen. Die barocken Gebäude dieser Reihe wurden zwischen 1750 und 1875 erbaut und waren Teil des Bauplans der Kathedrale, der aus der Feder des österreichischen Architekten Franz Anton Hillebrandt stammte.
Ebenfalls sehenswert in der näheren Umgebung der Reihe der Chorherren ist der barocke Bischofspalast. Die Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt, die Reihe der Chorherren und der barocke Bischofspalast bilden zusammen das Barockviertel von Oradea.
Die Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt befindet sich etwa 3Kilometer nördlich des Stadtzentrums. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gelangen Sie ganz einfach dorthin. Das Museum in der Kathedrale ist sonntags und montags geschlossen. Es fällt eine Eintrittsgebühr an. Diese prunkvolle Kathedrale und die nicht weniger schönen benachbarten Bauwerke sind wahre Prachtexemplare der Barockarchitektur.
