Die Marienkirche ist das Symbol für Lübecks faszinierende und sich ständig verändernde Geschichte. Sie zeugt von dem architektonischen Gespür der Gründerväter der Stadt und von Lübecks Rolle als Zentrum der Hanse. Die Kirche ist ein Prachtbeispiel für gotische und barocke Kunst und trägt gleichzeitig die Narben von Bombenschäden aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Marienkirche ist die drittgrößte Kirche Deutschlands und diente als Inspiration für Dutzende von Landeskirchen.
Heinrich der Löwe errichtete im 12. Jahrhundert eine romanische Kirche, die ab Mitte des 13. Jahrhunderts ein gotisches Erscheinungsbild bekam. Dieses Bauwerk stand bis 1942, als britische Bomber die Stadt in Brand setzten und viele der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten zerstörten. Das heutige Bauwerk ist eine sorgfältige Rekonstruktion im gotischen Stil. Bestaunen Sie die fast 125 Meter hohen Zwillingstürme und spüren Sie die Teufelsstatue auf, die im Kirchhof steht.
Der erhabene Innenraum mit seinen hohen Gewölben hat drei Seitenschiffe, die durch große Bogenreihen voneinander getrennt sind, und die Kirche hat mehrere Seitenkapellen. Bestaunen Sie die aufwändigen Schnitzereien, die den geflügelten Antwerpener Altar schmücken. An den Chorwänden befinden sich Reliefs von Heinrich Barbender. Außerdem hat die Kirche eine astronomische Uhr, die eine Mittagsparade von Figuren zeigt, und sie ist mit zahlreichen Buntglasfenstern versehen.
Unter dem Südturm befinden sich die Überreste von zwei Eisenglocken, die genau so belassen wurden, wie sie in der Nacht des Bombenangriffs herabgestürzt sind. Die Hitze des von den Bomben verursachten Feuers legte eine Reihe mittelalterlicher Fresken frei. Der Kunstrestaurator Dietrich Fey beauftragte Lothar Malskat damit, bei der Wiederherstellung der Fresken behilflich zu sein. Sowohl Fey als auch Malskat wurden wegen Fälschung verhaftet, nachdem Malskat zugegeben hatte, dass die Arbeit auf dem Lichtgaden sein eigener Entwurf war, da ihm keine authentische Vorlage zur Verfügung stand, nach der er sich hätte richten können.
Die Kirche befindet sich im Herzen der Lübecker Altstadt. Der bequemste Weg dorthin ist zu Fuß, obwohl sich auch öffentliche Bushaltestellen in der Nähe befinden. Ein Parkhaus ist ebenfalls vorhanden, es liegt in nördlicher Richtung und ist weniger als 5 Gehminuten entfernt.
Die Marienkirche ist täglich geöffnet und der Eintritt ist gegen Gebühr möglich. Während der Gottesdienste ist der Eintritt frei. Es werden kostenpflichtige Führungen angeboten. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der Kirche.
