In São Paulo gibt es weltweit die größte Dichte an portugiesischen Sprechern, kein Wunder also, dass es hier ein interaktives Museum gibt, das sich der Sprache und ihrer Geschichte widmet. Seit 2006 fasziniert das Museu da Língua Portuguesa seine Besucher mit interaktiven Exponaten, die die Sprache im Wandel der Zeit zeigen. Zum Zeitpunkt der Eröffnung war das Museum die einzige Bildungseinrichtung der Welt, die sich einer einzigen Sprache verschrieben hatte. Das Museum erklärt, welchen Einfluss die portugiesische Sprache auf andere Dialekte hatte, wie sich die Sprache im Laufe der Jahrhunderte veränderte und welche kulturelle Bedeutung das Portugiesische in Literatur, Dichtkunst und Theater hat.
Besuchen Sie das Museum am besten mit einem Muttersprachler, um einen noch besseren Einblick zu kriegen. Es gibt zwar automatische Übersetzungen und viele Exponate auf Englisch und Spanisch, aber einige Bereiche gibt es nur auf Portugiesisch. Wenn Ihnen Englisch ausreicht, können Sie auch das Museumspersonal nach Übersetzungen fragen.
Für die drei Säle des Museu da Língua Portuguesa sollten Sie ruhig ein paar Stunden einplanen. Im ersten Stock zeigt eine Sonderausstellung Werke von portugiesischen und brasilianischen Schriftstellern, Dichtern und Dramatikern. Der Einfluss der portugiesischen Sprache ist dank berühmter Schriftsteller auf der ganzen Welt zu finden. Einer davon ist José Saramago, der 1998 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde.
Ein Stockwerk darüber vermittelt die Dauerausstellung die Entwicklung und die Veränderungen der Sprache. In der Ausstellung Palavras Cruzadas („Kreuzworträtsel“) erfahren Sie, welche Sprachen, u. a. aus Afrika, Südamerika und Europa, das Portugiesische prägten. Ein Saal beherbergt die faszinierende Mapa dos Falares („Karte der Sprecher“), die zeigt, welche unterschiedlichen portugiesischen Akzente und Dialekte in Brasilien gesprochen werden.
Das Museu da Língua Portuguesa befindet sich im Bahnhof Estação da Luz im Viertel Luz. Am besten fahren Sie mit Bus oder Metro zum Museum, da es nicht viele Parkplätze gibt. Das Museum ist montags sowie an Silvester, an Neujahr, am Fastnachtsdienstag, an Heiligabend und am 1. Weihnachtsfeiertag geschlossen. Es wird eine Eintrittsgebühr erhoben.
