Leipzigs imposantes Grassimuseum ist eigentlich gar kein einzelnes Museum, sondern ein GebĂ€udekomplex, der gleich drei Museen beherbergt: das Museum fĂŒr Musikinstrumente, das Museum fĂŒr Völkerkunde und das Museum fĂŒr angewandte Kunst, deren Ausstellungen jeweils in hellen und gerĂ€umigen Galerien untergebracht sind. Planen Sie am besten entsprechend viel Zeit ein, um die faszinierenden kulturhistorischen Ausstellungen ausgiebig zu erkunden.
Dieser einzigartige Leipziger Museumskomplex ist dem italienischen Kaufmann Franz Dominic Grassi zu verdanken, der im spĂ€ten 19. Jahrhundert sein Vermögen der Stadt Leipzig vermachte. Mit dem Geld wurde dann die Sammlung des Grassimuseums gegrĂŒndet, das zunĂ€chst allerdings noch an einem anderen Standort untergebracht war. Das heutige elegante GebĂ€ude wurde vom Architekten Hubert Ritter entworfen und von 1925 bis 1929 errichtet.
Heutzutage können Sie dort im Museum fĂŒr angewandte Kunst den Wandel des Designs im Laufe der Jahrhunderte nachverfolgen. Dabei finden Sie heraus, wie Menschen Kunst auch bei AlltagsgegenstĂ€nden schĂ€tzen, und zwar seit der Antike. Klassische Skulpturen und religiöse Kunst werden ebenso gezeigt wie jĂŒngere Entwicklungen, zum Beispiel im Jugendstil und Modernismus. Eine Ausstellungsreihe zeichnet auch den Einfluss asiatischer Kunst auf westliche Designs nach.
Im Museum fĂŒr Musikinstrumente können Sie dagegen erfahren, wie eine Cister aussieht und wie eine harmonische Ordnung klingen sollte. Dort können Sie die Musikgeschichte durch 13 Kapitel verfolgen, in denen Sie unter anderem einen Blick auf die Kunstfertigkeit der Instrumentenbauer der Renaissance werfen und eine Schatzkammer mit besonders wertvollen Musikinstrumenten besuchen. Im Klanglabor können Sie auch selbst mal versuchen, Musik zu machen.
Das dritte Museum im Grassikomplex, das Museum fĂŒr Völkerkunde, beschĂ€ftigt sich mit den Kulturen und ethnischen Gruppen der Welt. In AusstellungsrĂ€umen mit diversen Objekten aus allen Kontinenten wird unter anderem gezeigt, wie Menschen unterschiedlicher Kulturen sich kleiden, wie sie Feste feiern oder trauern. Dabei werden auch so unterschiedliche Themen wie Schamanismus, buddhistische Kunst oder Schmuck im Fernen Osten aufgegriffen. FĂŒr Abwechslung sorgen dabei mehrmals jĂ€hrlich wechselnde Ausstellungen, die unterschiedliche Kulturen oder Aspekte genauer unter die Lupe nehmen.
Das Grassimuseum ist von Dienstag bis Sonntag geöffnet und vom Hauptbahnhof Leipzig aus in etwa 15 Minuten zu FuĂ zu erreichen. In den umliegenden StraĂen befinden sich verschiedene StraĂenbahnhaltestellen. Der Eintritt kann fĂŒr jedes Museum einzeln erworben werden, es sind aber auch Kombi-Preise fĂŒr den Besuch aller drei Museen verfĂŒgbar.