Ein Besuch des Corrie-ten-Boom-Hauses erinnert an eine Zeit, die von Angst und Brutalität, aber auch von Mitmenschlichkeit und Opferbereitschaft geprägt war. In diesem historischen Haus lebte einst die Familie ten Boom, die zur Zeit der niederländischen Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg jüdische Flüchtlinge und Widerstandskämpfer bei sich versteckte und somit einen unglaublichen Mut bewies.
Heute ist in dem Haus ein Museum untergebracht, in dem Sie sich Fotografien von Menschen ansehen können, denen die ten Booms bei ihrer Flucht halfen, indem sie sie in einem geheimen Bereich im Schlafzimmer von Corrie ten Boom versteckten. Außerdem hat die Familie andere sichere Häuser organisiert, in denen die Flüchtlinge Zuflucht fanden. Es wird vermutet, dass die Familie mehr als 800 Menschen bei ihrer Flucht vor den Nazis geholfen hat.
Als die Gestapo misstrauisch wurde, das Haus stürmte und die Mitglieder der Familie ten Boom in Gewahrsam nahm, wurden vier Juden und zwei Niederländer aus der Widerstandsbewegung in ihrem Versteck hinter der falschen Wand in Corries Schlafzimmer nicht entdeckt. Die ten Booms wurden in Konzentrationslager deportiert. Nur Corrie überlebte und kehrte in ihr Elternhaus zurück. Dort lebte sie, bis sie im Jahr 1983 im Alter von 91 Jahren starb.
Im Rahmen der Führung erfahren Sie etwas über diese Familie und lernen Details aus Corrie ten Booms Buch Die Zuflucht kennen. Tauchen Sie ein in Haarlems Vergangenheit, ab der Zeit in den 1830er Jahren, als Corries Großvater in diesem Haus ein Uhrengeschäft eröffnete. Unterhalb des Wohnbereichs befindet sich neben dem Museumseingang auch heute noch ein ten-Boom-Schmuckgeschäft. Das Innere des Hauses im Stil der 1940er Jahre erweckt auf ergreifende Weise den Anschein, als ob sich dort seit dem Zweiten Weltkrieg kaum etwas verändert hätte.
Das Corrie-ten-Boom-Haus befindet sich in der Barteljorisstraat 19 im Herzen von Haarlem. Nutzen Sie die Gelegenheit, an einer einstündigen Führung in englischer oder niederländischer Sprache teilzunehmen, die von dienstags bis samstags angeboten wird. Sonntags und montags ist das Museum geschlossen. Der Eintritt ist frei, es wird jedoch um eine Spende für den Erhalt des Hauses gebeten.