Die Aegidienkirche wurde einst im 14. Jahrhundert erbaut und Jahrhunderte spĂ€ter im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs schwer beschĂ€digt. Auch heute noch erinnern die Ruinen dieses einstigen MeisterstĂŒcks der Architektur in der Altstadt von Hannover an die GrĂ€uel dieser Zeit. Den alten Mauern wohnt eine eindrucksvolle Symbolik inne: Die 1985 gestiftete Friedensglocke schafft eine Verbindung zur hannoverschen Partnerstadt Hiroshima und dem dortigen Atombombenabwurf.
Die zerborstenen Glasfenster wurden nie ersetzt und schaffen heute zusammen mit dem fehlenden Dach ein intensives GefĂŒhl der Leere und Verlassenheit. Die dreieckigen Spitzen der GebĂ€udemauern, die sich freistehend in den Himmel recken, verstĂ€rken diesen Eindruck noch. Ein Blick nach oben offenbart den Glockenturm, der die Bombenangriffe weitestgehend ĂŒberstanden hat und restauriert wurde.
Von hier ertönt vier Mal am Tag ein Glockenspiel. AuĂerdem hat hier auch die Friedensglocke, ein Geschenk Hiroshimas, ihren Platz. Jedes Jahr am 6. August treffen sich hier Delegationen der japanischen Stadt und Hannovers, um dem einstigen Atombombenangriff zu gedenken.
Die Kirche ist auch Teil des âRoten Fadensâ, der einen Rundgang um Hannover markiert. GroĂe Teile des historischen Mauerwerks werden heute von sattem GrĂŒn ĂŒberwuchert, das sich im Herbst in ein intensives Rot verwandelt. An einem Ort wie diesem haben Besucher die ideale Gelegenheit, einen Moment inne zu halten und ĂŒber die menschliche Existenz nachzudenken. Wer abends vorbeikommt, trifft vielleicht auf GlĂ€ubige, die mit Kerzen in den HĂ€nden im Gebet versunken sind.
Das Monument selbst wird durch verschiedene Bildhauerarbeiten und ein groĂformatiges Kreuz geziert. Von ihrer Erbauung 1347 bis hin zu ihrer Zerstörung 1943 spielte die Aegidienkirche eine wichtige Rolle in der religiösen Geschichte Hannovers, bevor sie schlieĂlich zum Denkmal wurde.
Ein Besuch ist kostenlos und rund um die Uhr möglich.
Sie finden die Aegidienkirche am sĂŒdlichen Ende der Altstadt Hannovers. Man erreicht sie ĂŒber die U-Bahn-Station Hannover Aegidientorplatz. Gehen Sie von dort ein paar Blocks Richtung Westen und schon sind Sie am Ziel. Nahe gelegene SehenswĂŒrdigkeiten umfassen das Theater am Aegi, das Neue Rathaus und auch den umliegenden Maschpark.