Die sowohl von westlichen als auch von fernöstlichen EinflĂŒssen geprĂ€gte Inneneinrichtung des Jim Thompson House zeugt vom Hang des verstorbenen Erbauers zum Vermischen gegensĂ€tzlicher Stile. Beim Eintreten in das Foyer dieses ehemaligen Wohnhauses, das mittlerweile zum Museum umfunktioniert wurde, werden Sie sofort die Detailverliebtheit und das nostalgische Flair spĂŒren, die so typisch sind fĂŒr den US-amerikanischen Architekten, Seidenunternehmer und Kunstsammler Jim Thompson. ĂuĂerlich passt sich der GebĂ€udekomplex ganz in die traditionelle Architektur Thailands ein und stellt mit seinem dschungelartigen GrundstĂŒck eine idyllische Oase mitten im geschĂ€ftigen Bangkok dar.
James Harrison Wilson Thompson wurde 1903 in Greenville, Delaware geboren. Er studierte Architektur und wurde als Mitarbeiter des MilitĂ€rnachrichtendienstes Office of Strategic Services wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs nach Thailand versetzt. Nach dem Ende des Kriegs verlegte er seinen Wohnsitz nach Bangkok, da er dort lukrative GeschĂ€ftsmöglichkeiten vermutete. Es gelang ihm, die thailĂ€ndische Seidenindustrie wiederzubeleben, was ihm den WeiĂen Elefantenorden fĂŒr seine herausragenden Dienste fĂŒr Thailand einbrachte. Welches Schicksal diesen legendĂ€ren âFarangâ (so die thailĂ€ndische Bezeichnung fĂŒr AbendlĂ€nder) ereilte, weiĂ allerdings niemand so genau. WĂ€hrend eines Urlaubs mit Freunden im Jahr 1967 verschwand er spurlos im Dschungel Malaysias und ward nie mehr gesehen.
Sein ehemaliges Wohnhaus lieĂ Thompson 1958 aus Teakholz erbauen. Mithilfe einer traditionellen thailĂ€ndischen Technik wurden die Holzbauteile ohne Verwendung von NĂ€geln oder Ă€hnlichem zusammengesetzt. Der GebĂ€udekomplex besteht aus sechs HĂ€usern im traditionellen Thai-Stil, die ĂŒber geschwungene DĂ€cher miteinander verbunden sind. Auch das erhöht liegende Erdgeschoss und die leicht geneigten WĂ€nde sind typische Elemente der thailĂ€ndischen Architektur.
Falls Sie Thompson Faible fĂŒr eklektische Mischungen teilen, wird Ihnen der gekonnt kombinierte Mix aus Buddhastatuen, italienischen Fliesen und einem belgischen Kronleuchter bestimmt zusagen. Thompsons Hang zur Nostalgie wird bei einer nĂ€heren Begutachtung der umfangreichen Sammlung aus Skulpturen, AntiquitĂ€ten und asiatischer Kunst deutlich. Schlendern Sie an dekorativen Wandbildern vorbei, auf denen verschiedene Phasen im Leben des Buddha abgebildet sind, und schauen Sie in der KĂŒche vorbei, um feines Benjarong-Porzellan zu bewundern. Oberhalb des ersten Stockwerks zeigt das Jim Thompson Center for Arts zeitgenössische Ausstellungen. Sollte Sie wĂ€hrend Ihres Besuchs der kleine Hunger ĂŒberkommen, statten Sie dem Restaurant vor Ort einen Besuch ab, dessen Weinbar bis spĂ€t abends geöffnet hat. Schöne Andenken aus Seide können Sie im Souvenirladen des Jim Thompson House erstehen.
Das Jim Thompson House befindet sich gegenĂŒber des National Stadium und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis oder Tuk-tuks zu erreichen. Der Komplex ist tĂ€glich geöffnet und eine 35-minĂŒtige FĂŒhrung ist im Eintrittspreis enthalten.