Bei einem Rundgang durch die Gottlieb-Daimler-GedÀchtnisstÀtte lernen Sie die faszinierende Geschichte des Automobils kennen. In dem ehemaligen Gartenhaus entwickelten Gottlieb Daimler und sein Partner und Ingenieurskollege Wilhelm Maybach 1883 einen Viertaktmotor. Dieser Benzinmotor war der VorgÀnger unserer heutigen Verbrennungsmotoren.
Im Jahr 1882 zog Daimler in eine Villa im Stuttgarter Bezirk Canstatt und baute das Gartenhaus in eine Werkstatt um. In dieser Ideenschmiede tĂŒftelten und testeten die beiden MĂ€nner mehrere Jahre lang Tag und Nacht und entwickelten mehrere wichtige Innovationen. Das groĂe Ziel war die Entwicklung eines transportablen Universalantriebs fĂŒr Fahrzeuge zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Heute kann der Ort, an dem Daimler und Maybach ihre Motorenteile zusammensetzten, besichtigt werden. Die Ausstellung umfasst u. a. BauplĂ€ne und einige Werkzeuge Daimlers. Auch ein Versuchsmotor, Standuhr genannt, ist als Nachbau in OriginalgröĂe zu sehen. Diese verbesserte Kraftmaschine war kleiner und leichter als der erste Motor und ging als Reichspatent Nr. 34926 in die Technikgeschichte ein.
Besichtigen Sie das erste Automobil der Welt â eine umgebaute Kutsche â, in das der Standuhr-Motor eingebaut wurde.
Eine weitere Erfindung, der âReitwagenâ, ist ebenfalls als Nachbau in der GedĂ€chtnisstĂ€tte ausgestellt. Hierbei handelt es sich um eine weitere Erfindung Daimlers: das erste Motorrad der Welt. Es hatte HolzrĂ€der, die mit Metall verstĂ€rkt wurden. Daimler und Maybach bauten ihren Motor auch in dem kleinen Boot âNeckarâ ein, sodass man es als erstes Motorboot der Welt bezeichnen kann. Ein Nachbau des Boots ist ebenfalls in der GedĂ€chtnisstĂ€tte zu sehen.
Die beiden Erfinder arbeiteten unter strengster Geheimhaltung. Als ein GĂ€rtner misstrauisch wurde, holte er die Polizei. Diese vermutete hinter der Geheimnistuerei eine Falschgeldwerkstatt und fĂŒhrte eine Razzia durch. Stattdessen einer MĂŒnzpresse fanden die Polizisten aber nur Werkzeuge und Motorenteile.
Die Gottlieb-Daimler-GedĂ€chtnisstĂ€tte ist tĂ€glich auĂer montags geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die GedĂ€chtnisstĂ€tte ist heute nicht mehr Teil des Daimlerschen Privatanwesens, sondern befindet sich am sĂŒdlichen Ende des öffentlichen Kurparks, nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich eine Stadtbahnhaltestelle. Vor Ort gibt es eine begrenzte Anzahl an kostenlosen ParkplĂ€tzen.