Die Asamkirche wurde offiziell zwar St.-Johann-Nepomuk-Kirche genannt, inzwischen ist die Benennung nach den beiden Brüdern, die sie entworfen und gebaut haben, aber weit geläufiger. Sie wurde im frühen 18. Jahrhundert ohne Auftrag nach dem Entwurf des Architekten Egid Quirin Asam errichtet, der dabei von seinem Bruder Cosmas Damian Asam unterstützt wurde. Ursprünglich war sie als Kapelle für die Privatnutzung der in München ansässigen Brüder Asam gedacht, deren Wohnhaus sich gleich daneben befand. Aufgrund des öffentlichen Drucks mussten die Asams sie dann aber gegen ihren Willen der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Kirche befindet sich in der Sendlinger Straße, einer der beliebtesten Einkaufsstraßen der Stadt. Sie liegt sich also inmitten von Geschäften, eingebettet in die Häuserreihe. Aber dennoch ist die kleine, aber extravagante Kirche wirklich schwer zu übersehen. Am Eingang tragen zwei Pilaster den Portalgiebel, auf dem sich eine Statue des knienden Stadtpatrons Nepomuk befindet – der Blickfang der Außenfassade. Direkt daneben befindet sich das aufwendig verzierte Asamhaus, das Egid Quirin Asam im 18. Jahrhundert kaufte.
Im Vergleich zu anderen Kirchen in Bayern ist die Asamkirche winzig, aber da die Gebrüder selbst die Bauherren waren und sich nicht nach Vorgaben richten mussten, überwältigt der Innenraum. Wandgemälde, Skulpturen und andere Verzierungen ziehen jeden Besucher in ihren Bann. Zudem stellt Cosmas Damian Asam an verschiedenen Stellen seine Kunstfertigkeit in der Freskomalerei unter Beweis. Zu diesen gehört das Deckenfresko, das das Leben des namensgebenden Heiligen darstellt.
Vertikal ist der Innenraum der Kirche dreigeteilt, mit einer Steigerung des Lichtes von unten nach oben und zunehmender Ausschmückung. Der barocken Weltanschauung entsprechend ist der Bereich für die Besucher düsterer und symbolisiert das irdische Leid. Die in Weißtönen gehaltene Mitte ist dem Kaiser vorbehalten, der deckennahe Bereich ist Gott gewidmet. Noch eindrucksvoller wird der Anblick bei einer Besichtigung in den Morgenstunden, wenn die Morgensonne durch das Ostfenster in den Kirchenraum fällt.
Die Asamkirche ist täglich geöffnet. Sie ist über die lebendige Sendlinger Straße erreichbar und liegt nur wenige Gehminuten von der U-Bahn-Haltestelle Sendlinger Tor entfernt.